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Browserweichen

Auch wenn sich der Einsatz von Browserweichen nicht immer vermeiden lässt, sollte deren Nutzung das letzte Mittel bei der technischen Umsetzung des Webdesigns sein. Schießlich machen zahlreiche Sonderbehandlungen einzelner Browseranwendungen die Pflege und Weiterentwickung des einmal bestehenden HTML- und CSS-Code nicht gerade einfacher. Für welche der zur Verfügung stehenden Techniken zur Realisierung einer Browserweiche man sich entscheidet, hägt vom zu erreichenden Ziel ab.

Über die Zweckmäßigkeit von Browserweichen lässt sich trefflich streiten. Tatsache ist, dass man – die entsprechende Kompromissbereitschaft beim Webdesign vorausgesetzt – immer auch ohne derartige Techniken auskommt. Lässt sich ein bestimmter Browser nicht zu einer bestimmten Ausgabe überreden, so bleibt zur Vermeidung einer Browserweiche schließlich noch die Anpassung der HTML-Code-Struktur. Darstellungsprobleme einzelner Browseranwendungen können oft mit einer veränderten HTML-Struktur umgangen werden.

Übrigens verliert man viel Zeit, wenn man sich ersteinmal auf eine bestimmte HTML-Dokumentstruktur festgelegt hat und versucht das Stylesheet zu korrekter Arbeitsweise mit allen Browsern zu bewegen. Oft kommt man schneller zum Ziel, wenn man die Dokumentstruktur kurzerhand verwirft und sie kompakt und logisch schlüssig neu aufbaut. Letztlich ensteht auf diese Art ein ebenso kompaktes, wie performantes Template, dessen Datenumfang sowohl in Bezug auf den HTML-Code, als auch im Hinblick auf das genutzte Stylesheet minimal ist.

Neben der schnelleren Datenübertragung kompakter Internetseiten über das relativ langsame Internet entsteht der Vorteil, dass auch der Vorgang des Renderings schneller ist und scriptgesteuerte Operationen im HTML-Elementenbaum dementsprechend flinker sind. Dieser Aspekt ist gerade bei modernen Anwendungen des Web 2.0 nicht zu vernachlässigen, da Ajax-Anwendungen, die wiederum per JavaScript/DOM-Operationen auf die Dokumentstruktur zugreifen, deutlich an Geschwindigkeit gewinnen. Schließlich ist es gerade bei solchen Anwendungen wichtig, dass sie sich wie traditionelle Desktop-Anwendungen verhalten und nicht träge vor sich hin agieren.

Voraussetzung ist immer, dass beim Webdesign akzeptable Kompromisse eingegangen werden und die Usability einer Website einen vorrangigen Stellenwert hat. Gerade von modernen Web-Anwendungen erwartet man ein flüssiges Anwendungsverhalten und die „keep it simple”-Stategie, bei der weniger auf großes Brumborium und Klicki-Bunti geachtet wird, hat bereits viele mittlerweile etablierte Anbieter zum Erfolg geführt. In jedem Fall sollte die Nutzung von Browserweichen nicht ausarten und man sollte sie vermeiden wo es eben geht. Dies fördert letztlich auch die Wartbarkeit einer Website, da die Anpassung von Sonderfällen die Übersichtlichkeit der Quellen nicht gerade steigert.

Wenn sich der Einsatz von Browserweichen partout nicht vermeiden lässt – etwa weil das Webdesign im Vordergrund steht und bestimmte graphische Elemente sich einfach nicht anderweitig positionieren lassen –, so sollte darauf geachtet werden, dass möglichst wenige zur Anwendung kommen. Dabei stehen mehrere Mechanismen zur Realisierung einer Browserweiche zur Verfügung. Neben einer serverseitigen Implementierung gibt es spezielle – CSS-Hacks genannte – Regeln, die im durch die Website verwendeten Cascading-Stylesheet notiert werden. Zur zuverlässigen Identifikation unterschiedlicher Versionen des Internet Explorer existieren darüber hinaus die Conditional-Comments.

Aufgrund der Tatsache, dass sich eine Browseranwendung serverseitig lediglich durch den von ihr im Request-Header einer Webserver-Anfrage versendeten User-Agent identifizieren lässt, zählt die serverbasierte Variante einer Browserweiche nicht eben zu den zuverlässigsten Mechanismen zur Unterscheidung einzelner Browser. Letzlich kann dieses String durch eine beliebige Zeichenkette überschrieben werden – was beispielsweise bei Anonymisierungsproxies auch zur Verschleierung des Browsertypen passiert.

  
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