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Kommentierung von Scripten – Oder drei gute Gründe den Urheber zu verschweigen

Bei Verwendung von Scripten und anderen Services ist es angebracht, dass Kommentare mit Angaben zum Urheber dort verbleiben, wo sie eingebracht wurden. Schließlich haben die jeweiligen Ersteller bzw. Entwickler Zeit und Arbeit in die Anwendungen gesteckt, die sie mit anderen zu teilen bereit sind. Es ist eine Frage der Fairness, dass solche Hinweise nicht einfach entfernt werden.

Es gibt im Internet Zeitgenossen, die Scripte entwicklen, die in irgendeiner Form eine bestimmte Aufgabe erfüllen sollen. Beispielsweise setzten diese Entwickler Client-seitige JavaScript-Anwendungen um, die gerade bei Anwendungen des Web 2.0 gerne genutzte Effekte implementieren. So bieten etwa Drag-and-Drop-Funktionen die Möglichkeit Webanwendungen in Punkto Look-and-Feel in Richtung einer traditionellen Anwendung zu bringen. Hierdurch lässt sich die Usability einer Website steigern und eine intuitive Benutzung, wie die meisten Benutzer sie von „normalen” Computerprogrammen her kennen, realisieren.

Diese Webanwendungen werden dann, weil deren Entwickler der Meinung sind, dass ihre Arbeit – zu einem beträchtlichen Teil sogar kostenlos – auch anderen zugute kommen soll, im Internet veröffentlicht und somit allen Internetnutzern zugänglich gemacht. Es wurde also Zeit und Arbeit in ein Tool investiert, das von anderen Seitenbetreibern eventuell gratis genutzt werden kann. Aufgrund der Tatsache, dass diese Anwendungen letzlich auch genutzt werden, kann man denjenigen, die dieses Angebot in Anspruch nehmen auch unterstellen, dass sie der Meinung sind, dass durch den Programmierer ein gewisser Wert geschaffen wurde, den es sich zu nutzen lohnt – schliesslich würden sie es anderenfalls nicht nutzen.

Nun existieren einige Seitenbetreiber, die aus irgendwelchen Gründen die in den Scripten enthaltenen Kommentare aus den Quellen entfernen. Diese Vorgehensweise lässt sich eigentlich nur durch drei Beweggründe erklären: Zum Einen ist da das Streben nach Steigerung der Website-Performance. Offenbar bildet sich der Besitzer der Homepage ein, dass die Kommentare die zu übertragende Datenmenge beim Abruf der eigenen Seite unverhältnismäßig erhöht.

Da der Programmierer allerdings meist nicht darauf beharrt, dass alle Kommentare in den Sourcen enthalten bleiben – im Zweifel ist es nicht sonderlich aufwändig per Mail nachzufragen –, sehr wohl aber solche, die auf seine Urheberschaft hinweisen, ist dieser Beweggrund weder glaubwürdig noch angebracht. Schliesslich ist der für die Hinweise auf die fremde Urheberschaft nötige Speicherplatz normalerweise nur einige Bytes groß und bietet kaum ein besonderes Potenzial zur Senkung der zu übertragenden Datenmenge.

Ein weiterer Grund, warum die Scriptkommentare aus den Scripten entfernt werden, könnte der sein, dass der Betreiber der Internetseite die Arbeit, welche in die Entwicklung des jeweiligen Tools eingeflossen ist, nicht für erwähnenswert hält. Wird aber diese Arbeit und der damit geschaffene Wert nicht respektiert und durch die Löschung der Angaben zum Urheber entwertet, so sollte sie auch nicht gut genug sein, dass man sie in seine eigenen Internetseiten übernimmt.

Als dritten möglichen Grund für die Löschung der Angaben zum Urheber kommt der Versuch einer Verschleierung in Frage. Hier versucht sich der Seitenbetreiber offensichtlich mit fremden Lorbeeren zu schmücken und eine nicht vorhandene Eigenkompetenz vorzutäuschen. Hätte er aber die nötige Kompetenz und die Fähigkeiten, so wäre es ihm ein Leichtes, das durch ihn genutzte Tool selbst – und zudem natürlich auch viel besser – zu programmieren und er wäre wohl kaum darauf angewiesen sich auf diese Weise an der Arbeit anderer zu bedienen.

Abgesehen davon, dass das Entfernen von Angaben zum Urheber unter Umständen zu rechtlichen Konsequenzen führen kann, stellt diese Form des (Selbst-)betrugs die wohl erbärmlichste aller durch solche Blender und „Wünstler” genutzten Aktivitäten dar. Dabei wird die Wahrscheinlichkeit der Aufdeckung eines solchen Fehlverhaltens zunehmend größer. Die Mittel, mit denen Verstöße aufgedeckt werden können, werden immer besser.

  
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