Dynamische Websites mit .htaccess komprimieren
Entsprechende Einstellungen in der .htaccess-Datei vorausgesetzt, kann der Webserver dynamisch generierte Internetseiten automatisch mittels GZIP komprimieren, was die auszuliefernde Datenmenge reduziert und die Website-Performance entsprechend steigern kann. Benötigt wird hierzu lediglich das für die Komprimierung zuständige Apache-Modul mod_gzip. Bei der Einrichtung ist allerdings Vorsicht geboten.
Werden die durch den Webserver auszuliefernden Internetseiten bei jedem Seitenaufruf dynamisch generiert, so kommt nur die direkte Komprimierung der Inhalte in Frage. Dabei sollten allerdings alle realisierbaren Möglichkeiten zum Caching der generierten Bestandteile einer Website ausgeschöpft werden. Schließlich benötigt der Webserver, neben der zur Generierung der Seite benötigten, auch für die Komprimierung der Seiteninhalte und externer Seitenelemente – CSS-Dateien und JavaScript-Code – Zeit und Systemresourcen.
Die benötigten Zeiten addieren sich ansonsten schnell zu einer inakzeptablen Latenzzeit und die Usability der Website leidet unter der langsamen Seitenauslieferung. Als Folge dieser schlechten Website-Performance kommt es zunehmend zu vorzeitigem Abbruch des Ladevorgangs durch den Seitenbesucher – und es ist eher unwahrscheinlich, dass er es ein weiters Mal versucht. Inwieweit und in welchem Maße ein Caching-Mechanismus realisiert werden kann, hängt stark vom eingesetzen System – z.B. der genutzten Content-Management-Software, dem Blog- oder Portal-System – ab und kann nur durch individuelle Analyse des jeweiligen Systems entschieden werden.
Mit Hilfe der .htaccess-Datei kann der Webserver mit der automatischen Komprimierung bestimmter Dateien beauftragt werden. Aufgrund der Tatsache, dass die Einstellungsmöglichkeiten für das für die Komprimierung zuständige Apache-Modul mod_gzip recht vielfältig sind, gibt es hier einiges einzustellen. Bevor man sich an die Konfiguration machen kann, sollte der Webserver zunächst auf seine Komprimierungsfähigkeiten abgeklopft werden. Nur wenn mod_gzip aktiviert ist kann die Komprimierung auf diesem Wege erfolgen. Allerdings ist das Modul bei nahezu allen Shared-Hosting-Paketen der günstigen Preisklasse standardmäßig inbegriffen.
Allerdings sollte man, bevor die gewählte Konfiguration auf das Produktivsystem losgelassen wird, die gesetzten Einstellungen ausführlich testen. Die durch eine fehlerhafte Konfiguration hervorgerufenen Folgen können vielfältig sind. Dabei kann es nicht nur dazu kommen, dass die Website keine Internetseiten mehr ausliefert. Im schlimmsten Fall können bei einer falschen Konfiguration die bestehenden Inhalte unwiederruflich überschieben werden.
Neben der Webserver-basierten Komprimierung besteht bei dynamischen Internetseiten, deren Inhalte durch ein Content-Management-System, ein Forum, einen Blog oder einer anderen per serverseitigem Script generierten Ausgabe erzeugt werden, auch die Möglichkeit eine scriptgesteuerte Komprimierung zu nutzen. Solche Websites können ihre eigene Ausgabe vor der Auslieferung mittels spezieller Funktionen direkt komprimieren. Eingestellt werden kann dies normalerweise im Administrationsbereich der genutzten Software.